Wie erfolgt die Korrekturberechnung der Heizkosten bzw. was versteht man unter den sogenannten Rohrwärmeeinheiten?
Die Rohrwärmeabgabe der Liegenschaft wird bei dem Bilanzverfahren rechnerisch ermittelt. Dazu werden die Verbrauchseinheiten mit den Rohrwärmeeinheiten soweit „aufgefüllt“, dass die Erfassungsrate mit diesen zusätzlichen Einheiten 43 % beträgt.
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Beispielberechnung der Rohrwärmeeinheiten:
Verbrauchseinheiten 22.962 Einh
Verbrauchswärmeanteil: 0,20976
Rohrwärmeeinheiten: 0,43 - 0,20976 = 0,22024
0,22024 / 0,20976 * 22.962 Einh = 24.109 Einh
Die zusätzlichen Rohrwärmeeinheiten betragen 24.109 Einheiten für die gesamte Liegenschaft. Jedem Nutzer wird flächenmäßig sein Anteil an diesen zusätzlichen Verbrauchseinheiten für die Rohrwärme zugewiesen, welche die Wärmezufuhr zu den Wohnungen über die Heizungsrohre widerspiegeln.
Beispielrechnung für eine 3-RWE:
24.109 Einh / 1.200,44 m² Gesamtheizfläche * 57,16 m² Heizfläche 3-RWE = 1.147,97 Einh
Die Gesamtsumme der Verbrauchseinheiten für alle Wohnungen beträgt nunmehr 22.962 Einheiten (abgelesene Einheiten) zuzüglich 24.109 Einheiten (Rohrwärmeeinheiten), in Summe 47.071 Einheiten. Der Rechnungsbetrag für die Fernwärmelieferung der DREWAG wird von dem Korrekturverfahren nicht beeinflusst und verändert sich nicht. Auch der Verteilmaßstab 50 % nach Heizfläche und 50 % nach dem Verbrauch bleibt bestehen. Damit sinkt der Preis je Verbrauchseinheit.
Beispielrechnung für eine 3-RWE mit 690 abgelesenen Einheiten:
bisher: 6.000 EUR / 1.200,44 m² * 57,16 m² = 285,70 EUR
6.000 EUR / 22.962 Einh * 690,00 Einh = 180,30 EUR (0,2613 EUR/Einh)
466,00 EUR
neu: 6.000 EUR / 1.200,44 m² * 57,16 m² = 285,70 EUR
6.000 EUR / 47.071 Einh * 1.837,97 Einh = 234,34 EUR (0,1275 EUR/Einh)
520,04 EUR
Die Korrekturberechnung wirkt sich je nach Verbrauchsverhalten wie folgt aus:
• Mieter, die bisher z. B. wegen einer ungünstigen Lage ihrer Wohnung im Haus extrem hohe Verbrauchskosten Heizung hatten, zahlen weniger als bisher.
• Mieter, die bisher ihre Heizkörper fast gar nicht nutzten und somit minimale Verbrauchskosten hatten, zahlen jetzt etwas mehr.
• Bei den Mietern, die einen durchschnittlichen Verbrauch haben, gibt es kaum Kostenveränderungen.
Zukünftig werden die Heizkosten innerhalb eines Objektes zwar nicht mehr so extrem unterschiedlich sein, aber dennoch gibt es eine gewisse Spannbreite entsprechend den individuellen Heizgewohnheiten. Die Verteilung ist in jedem Fall gerechter.
Beispieldarstellung der bisherigen und korrigierten Heizkosten